Astronomisch beginnt heute der Sommer, den möchte ich hier mit einem Gedicht würdigen und ich hoffe, er bleibt uns jetzt eine Weile erhalten:
Sommermorgen
Es stürzt in ungestümer Lust
Herab aus dunkler Felsenbrust
Der Gießbach mit Getose,
Und blühend Leben weckt sein Hauch
Im stolzen Baum, im niedren Strauch,
In jedem zarten Moose.
Und drüben wo die Wiese liegt,
Im Blütenschmuck, da schwirrt und fliegt
Der Mücken Schwarm und Immen.
Wie sich’s im hohen Grase regt
Und froh geschäftig sich bewegt,
Und summt mit feinen Stimmen.
Es steigt die junge Lerche frei
Empor gleich einem Jubelschrei
Im Wirbel ihrer Lieder.
Im nahen Holz der Kuckuck ruft,
Die Amsel segelt durch die Luft
Auf goldenem Gefieder.
O Welt voll Glanz und Sonnenschein,
O rastlos Werden, holdes Sein,
O höchsten Reichtums Fülle!
Und dennoch, ach – vergänglich nur
Und todgeweiht, und die Natur
Ist Schmerz in Schönheitshülle.
Marie von Ebner-Eschenbach (österreichische Schriftstellerin, 1830 – 1916)
Danke fuer Deine Sonnenstrahlen!! Hier in London hatten wir am Mittwoch ein kurzes Stelldichein des Sommers, aber jetzt hat er sich wieder hinter graue Wolken verzogen.
Gerne 🙂
Am Donnerstag war es schwül und abends gab es heftigen Regen. Am Freitag, zum Sommerbeginn, war das Wetter perfekt für unsere Highland-Games und anschliessendem Essen oberhalb von einem Rebberg. Und heute ist es wieder fürchterlich schwül. Da rinnt der Schweiss schon, wenn man nur ein paar Zeilen schreibt.
Ich hoffe, dass der Sommer auch in London zurückkehrt.
LG buechermaniac