Magnolienschlaf
Jelisaweta, eine junge Russin, 23 Jahre alt, kommt für einige Wochen nach Deutschland, um die über achtzigjährige Wilhelmine zu pflegen, die seit einem Unfall ans Bett gefesselt ist. Am Anfang scheinen die beiden Frauen gut miteinander auszukommen, bis Wilhelmine eines Tages hört, wie Jelisaweta ein Telefonat führt – in russischer Sprache. Von diesem Augenblick an kommen der alten Frau wieder Erlebnisse aus dem 2. Weltkrieg hoch und sie fängt an, Jelisaweta zu beleidigen und so Einiges um sich zu werfen. Die junge Frau ihrerseits schlägt mit russischen Schimpftiraden zurück und fängt an, vor Wilhelmine, die hilflos im Bett liegt, Schmuckstücke aus der Schatulle an sich zu nehmen. Ein erbitterter Kampf zwischen den zwei so unterschiedlichen Frauen beginnt. Bis sich Wilhelmine Jelisaweta doch anvertraut. Sie erzählt ein Geheimnis, das niemand in ihrer Familie kennt.
Das Buch erzählt die Geschichte von zwei so unterschiedlichen Frauen, aus zwei verschiedenen Generationen und Kulturen. Was hat Wilhelmine vor und nach dem Krieg durchgemacht? Wie lebt Jelisaweta in Russland und wie ergeht es dieser Frau in Deutschland, wo sie schon einmal gearbeitet hat? Es geht hier um Frauenschicksale, die so scheint es, nichts miteinander zu tun haben und doch miteinander verknüpft sind. Und ausserdem lernen wir einmal mehr, dass Kriege Unsinn sind und keine Sieger, sondern nur Verlierer hervorbringt.