
Bald ist das Jahr vorüber, mein erstes knappe Halbjahr als Literaturbloggerin auch. BuchSaiten lädt zur Blogparade No. 3 ein und da mache ich doch gerne einmal mit. Hier sind ihre Fragen, an denen ich herumsinniert habe und somit nochmals das Buchjahr vor dem inneren Auge Revue passieren lasse. Es war ganz allgemein ein schönes und spannendes Literaturjahr und deshalb bin ich sehr neugierig, was 2012 bringen wird.
Welches war das Buch in diesem Jahr, von dem ich mir wenig versprochen habe, das mich dann aber positiv überrascht hat?
Das ist eine schwierige Frage. Denn ich hatte dieses Jahr gar kein so schlechtes Gespür, sei es, weil ich schöne Empfehlungen in anderen Literaturblogs gefunden habe (deshalb grossen Dank an all die wunderbaren BloggerInnen!), das vorgeschlagene Buch des Leszirkels toll oder mein eigener Riecher gut war. Aber am meisten überrascht hat mich dann sicher „Die Entdeckung der Currywurst“ von Uwe Timm. Was erwartet man von solch einem Titel? Die Gechichte dahinter war dann sehr viel tiefsinniger und gibt eine der vielen Frauen eine Stimme, ein Gesicht, die während des 2. Weltkrieges die Familien ernährt und zusammengehalten haben, wenn es die Männer nicht konnten.

Welches war das Buch in diesem Jahr, von dem ich mir viel versprochen habe, das mich dann aber negativ überrascht hat?
Negative Überraschung ist vielleicht etwas übertrieben, eher am wenigsten geschätzt habe ich Miriam Toews: Kleiner Vogel, klopfendes Herz
Da bin ich teilweise aber selber schuld, denn ich hätte den Klappentext aufmerksamer lesen sollen. Ich bin davon ausgegangen, dass die Handlung in Kanada angesiedelt ist, war sie aber nicht wirklich. Zudem hat mich der Inhalt nicht ganz überzeugt.

Welches war eure persönliche Autoren-Neuentdeckung in diesem Jahr und warum?
Ich habe mehrere Autoren und Autorinnen entdeckt. Da gehören auf jeden Fall der Schweizer Schriftsteller Patrick Tschan mit „Keller fehlt ein Wort“ dazu. Er verwendet eine wunderbare, fantasiereiche Ausdrucksform, für einen Mann mit Sprachverlust, in seinem Erstlingsroman, und deshalb bin ich sehr gespannt was nachfolgt.
Ausserdem habe ich Anthony McCarten für mich entdeckt. „Hand aufs Herz“ habe ich soeben erst fertig gelesen und ich bin begeistert. Mehr darüber steht in der Rezension.
David Vann hat mich mit „Im Schatten des Vaters“ erschüttert, denn es trägt stark autobiographische Züge.
Auf die kanadische Autorin und Performerin Ivan E. Coyote mit „Als das Cello vom Himmel fiel“ bin ich zufällig gestossen und ich habe es nicht bereut, dass ich dieses Buch gelesen habe. Es spricht ein wichtiges Thema an, das lange Zeit tabu war, die Homosexualität. In diesem Buch vor allem, aus der Perspektive des verlassenen Ehemannes, der mit der Sachlage klar kommen muss, dass ihn seine Frau für eine andere Frau verlassen hat.

Welches war euer Lieblings-Cover in diesem Jahr und warum?
Ganz klar hat mir das Buchcover auf dem Roman „Mein Vater aus Paris“ von Antonio Skármeta, am besten gefallen. Farbenprächtiger kann ein Cover nicht sein, die Darstellung von Flora und Fauna ist wunderschön. Das Buch steht gut sichtbar auf dem Regal.
Welches Buch wollt ihr unbedingt in 2012 lesen und warum?
Mein SuB soll endlich kleiner werden, deshalb möchte ich unbedingt eine weitere Übersetzung eines Romans von Nagib Machfus „Das junge Kairo“ lesen, da dieser Autor definitiv zu meinen Lieblingen zählt.
Dann liegt noch „Acht Minuten“ von Péter Farkas bereit, einmal mehr geht es in diesem schmalen Band um Demenz, auch dies ein Thema, das allgegenwärtig ist.
Und dann will ich endlich „Gute Geister“ von Kathryn Stockett lesen. Das Buch ist bereits verfilmt. Mich interessieren generell Südstaaten-Stories und die 1960er-Jahre, damit habe ich mich lange intensiv befasst.
Welche Bücher liegen bei euch für 2012 bereit oder wollt ihr unbedingt lesen? Ich bin gespannt auf eure Antworten.
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