David Vann
Der Vater, geschieden, lädt seinen Sohn ein, mit ihm ein Jahr auf einer abgelegenen Insel vor Alaska zu verbringen, die nur per Boot oder Wasserflugzeug zu erreichen ist. Der 13-jährige Roy will eigentlich nicht mit, denn was soll er da, weit weg von seinen Freunden, seiner Schwester und Mutter. Seine Mutter empfiehlt ihm aber, genau über seine Entscheidung nachzudenken, wenn er, nach einer Nacht darüber schlafen, immer noch nicht mit will, so ist das o.k. für sie.
Der Vater, Jim, ist nicht wirklich gerüstet, um ein Jahr auf dieser Insel zu verbringen. Zudem fehlt der richtige Draht zu seinem Sohn. Er ist depressiv, spricht und weint nachts, so dass Roy, sich am liebsten die Ohren zuhält. Der Vater spricht mit Roy über Dinge, die man normalerweise nicht unbedingt als Erwachsener mit einem 13-jährigen Kind bespricht. Am Besten geht es Roy wenn er alleine zum Fischen gehen kann. Er wünscht sich nichts sehnlicher, als nach Hause nach Kalifornien zu reisen, lässt sich dann aber von seinem Vater umstimmen, doch zu bleiben. Der erste Teil des Buches endet so dramatisch, mir blieb die Luft weg, so schockierte mich dieser. Der zweite Teil war für mich ebenfalls ziemlich furchterregend und bildlich möchte ich mir das nicht nochmals vorstellen.
Ich erzähle absichtlich nicht, was zum Ende des ersten Teils passiert ist, auch wenn das vielleicht manch einer schon in einer Rezension gelesen hat, ich damals nicht. Denn man sollte sich diese Geschichte, besser gesagt, diese Novelle, selber zu Gemüte führen. Allerdings wäre es vielleicht von Vorteil gewesen, wenn man gewusst hätte, dass David Vann mit dieser Novelle den Suizid seines eigenen Vaters verarbeitet hat. Und es ist nur eine Geschichte aus mehreren, aus dem Buch „Legend of a Suicide“.