Morgen ist es wieder soweit: dem Buch wird international ein Tag gewidmet, den wohl jede Leseratte und überhaupt jeder Kulturbegeisterte sehr begrüssen wird. Der Welttag des Buches wurde 1995 von der Unesco ins Leben gerufen. Viele Bibliotheken und Buchhandlungen weltweit werden sich wieder etwas Tolles zu diesem speziellen Tag einfallen lassen. Was mich ganz speziell freut, dass der „Welttag des Buches“ in Deutschland zum ersten Mal die Aktion „Lesefreunde“ initiiert hat: Zusammen mit der Stiftung Lesen, dem Börsenverein des deutschen Buchhandels und deutschen Buchverlagen werden dieses Jahr 1 Million (!) Bücher verschenkt.
Ich bin eine von 33’333 Glücklicken, die dreissig Exemplare, eines von mir ausgewählten Romans, verschenken darf, „Lesefreunde teilen Lesefreude“ wie es heisst. Allerdings muss ich dafür einmal kurz die Grenze überqueren. Ja, muss, nicht musste. Aber dazu komme ich später.
Die ganze Aktion begann sehr abenteuerlich. Die „Stiftung Lesen“ ist keine Schweizer Einrichtung, umso schöner ist es natürlich, dass ich aus der Schweiz trotzdem teilnehmen darf. Einzige Bedingung: die Bücher müssen in einer Buchhandlung oder Bibliothek, die sich an der Aktion beteiligt, in Deutschland abgeholt werden. Ich erhielt eine Mail, in der man mir eine Buchhandlung in der Nähe von Waldshut vorschlug, weil Waldshut selber nicht dabei ist. Das war für mich so schon einmal in Ordnung. Dann erhielt ich Mitte März eine E-Mail, um dann definitiv einen Ort auszuwählen, der im Umkreis meines Wohnortes läge, wie es hiess. Als ich den Link anklickte, war ich ganz schön erschrocken. Vier Standorte in Chemnitz wurden mir vorgeschlagen. Ich weiss wo Chemnitz liegt, wollte aber doch einmal wissen, wieviele Kilometer mich vom Buchglück trennen. Kaum zu glauben, 650 Kilometer (!) zeigte mir Google Maps an.
Na toll, wie kamen die Organisatoren bloss auf diese Ortschaft? Hängt mit der Postleitzahlt zusammen, wie ich später erfuhr. Also hämmerte ich eine Nachricht in die Tasten, griff, nachdem die Frist für den Auswahlort fast abgelaufen war, dann noch zum Telefon, denn ich wollte nichts unversucht lassen, um an der Aktion teilnehmen zu können. Wären meine Bemühungen misslungen, hätte ich einem Interessenten auf der Warteliste Platz gemacht. Aber gleich nach meinem Telefonat hatte ich es dann schwarz auf weiss, auf dem Bildschirm vor mir. Es waren nun nur noch 40 Kilometer bis in den Bücherhimmel.
Vom 16. bis zum 23. April 2012 wurde der Abholtermin festgelegt. So nahm ich am Montag frei, weil eh in Zürich ein halber Feiertag anstand. Gleich nach Öffnung der Buchhandlung, rief ich sicherheitshalber dort an, um zu erfahren, ob die Bücher überhaupt abholbereit wären. Und was hören meine Lauscher? „Es sind zwar zwölf Buchpakete eingetroffen, aber ihr Name ist nicht aufgeführt. Sind Sie denn überhaupt registriert worden?“.
Grossartig!
Also rief ich wieder in Mainz an und es stellte sich heraus, dass man einen Fehler gemacht hat, als man die Adresse in ein anderes Programm ziehen musste. Da bin ich schlicht und einfach auf der Strecke geblieben. Frau Rössel war so freundlich und klärte ab, ob da noch was zu machen wäre und siehe da, am Nachmittag erhielt ich einen Anruf, dass die Bücher noch nach Lauchringen geliefert werden können. Allerdings würde ich das Paket erst eine Woche später abholen können.
Am Freitagvormittag erhielt ich einen Anruf von der Buchhandlung Schreiner, dass das Bücherpaket zum Abholen bereit sei. Wow, da war die Freude gross und ich nahm nochmals einen Nachmittag frei, damit ich noch vor dem 23. April die ersehnte Sendung abholen konnte. Schön, dass es doch noch pünktlich geklappt hat.
Wie es mir mit dem Bücher schenken ergehen wird, das werde ich an dieser Stelle wieder berichten.
Ende gut, alles Gut 🙂