Der Diogenes Verlag macht Mut

Am Samstag habe ich in der Print-Ausgabe des „Tages Anzeiger“ ein Interview mit dem neuen Verleger des Diogenes Verlages gelesen. Phillipp Keel ist der Sohn des verstorbenen Verlegers Daniel Keel. Seine Antworten habe ich mit grosser Freude gelesen und deshalb möchte ich euch den Artikel, der auch online vorhanden ist, nicht vorenthalten. Also an alle Diogenes-Fans, klickt einfach mal hier

Jeden Tag ein Gedicht

Ausgerechnet in der Neuen Zürcher Zeitung fiel mir das einseitige Inserat auf, Goethe rastet und darunter in grossen Lettern „Ein Gedicht für jeden Tag“, aber nicht etwa in dieser Zeitung sollen die Gedichte erscheinen, sondern im „Tages Anzeiger“.

Das ganze Jahr hindurch erscheint nun auf den Seiten „Kultur und Gesellschaft“ ein Gedicht, alte und moderne, kurze und lange, bekannte, aber auch unbekannte.

Ich eilte also an den nächsten Kiosk und kaufte mir den „Tages Anzeiger“. Was ich dann fand war ein Gedicht von Joachim Ringelnatz (1883 – 1934), „Ehebrief“, das ich euch nicht vorenthalten möchte:

Nun zeigt ein Brief, dass ich zu lange
nicht sonderlich zu dir gewesen bin.
Ich nahm das Gute als Gewohntes hin.
Und ich vergass, was ich verlange.

Verzeihe mir. – Ich weiss, dass fromme
Gedanken rauh gebettet werden
müssen.
 Ich danke jetzt. – Wenn ich nach Hause
komme,
will ich dich so wie vor zehn Jahren
küssen.

Am Samstag war ein Gedicht von Gottfried August Bürger (1747-1794) abgedruckt „Ich tu, wie mir’s gefällt“. Leider sind die Gedichte nur in der Papierausgabe zu finden, so werde ich mir die Zeitung ab und zu kaufen und mir etwas Lyrik zu Gemüte führen.

Mit unbekannter und bekannter Lyrik durch’s Jahr 2012, was für eine schöne Idee.