Wie der Weihnachtsbaum in die Welt kam

Tannen

Es ist das Jahr 1538, Jakob, ein junger Spitzbub muss sich vor dem Anführer einer Diebesbande, der er in Freiburg angehörte, in Sicherheit bringen. Er ist auf seiner Flucht im protestantischen Strassburg gelandet. Es ist kurz vor Weihnachten und in der Stadt herrscht ein emsiges Treiben auf den Märkten. Der Junge hat gewaltigen Hunger. Als die Familie des Schneiders Gutlin ihr Haus verlässt, ergreift Jakob die Gelegenheit und dringt über den Hintereingang in das Haus ein. Es wird sich sicher etwas zu essen finden und vielleicht auch etwas, das er auf dem Markt gegen Geld verscherbeln kann.

Allerdings wird er erwischt, denn er ist im warmen Haus eingeschlafen. Er soll den Scharwächtern übergeben werden und somit seine gerechte Strafe erhalten. Es gelingt ihm jedoch die Flucht und ausgerechnet Johanna, die Tochter des Schneiders hilft dem Jungen und versteckt ihn für eine Nacht im Schuppen. Jakob bereut, dass er der  armen Familie das Essen weggeputzt hat und will seine Tat wiedergutmachen.

Als die Familie an Heilig Abend ins Strassburger Münster aufbricht, dringt Jakob ein zweites Mal ins Haus der Gutlins ein. Allerdings will er sie dieses Mal überraschen und eine Freude bereiten.

Wie der Weihnachtsbaum in die Welt kam

Die Autorin Astrid Fritz erzählt auf knapp 115 Seiten eine bezaubernde Geschichte, wie der Weihnachtsbaum erfunden wurde und in unsere Wohnzimmer gelangte. Wäre sie nicht erfunden, man wollte, sie hätte sich tatsächlich so zugetragen. Andrea Offermann hat dazu die Bilder illustriert. In einem Nachwort erklärt die Autorin wie der Brauch des Weihnachtsbaumes um das 16. Jahrhundert seinen Anfang nahm und sich über die  vergangenen Jahrhunderte entwickelt hat. Eine Tasse Tee, sich einkuscheln, Kerzen und lesen oder vorlesen, genau richtig, um die Adventszeit zu beginnen.

Das Wunder von Striegeldorf

Eine Weihnachtsgeschichte

Das Wunder von Striegeldorf

Nicht nur O. Henry oder Charles Dickens haben Weihnachtsgeschichten geschrieben, auch Siegfried Lenz steuert eine Geschichte zu Weihnachten bei, sogar eine, bei der man schmunzeln kann.

Grossonkel Heinrich Matuschitz hat in Striegeldorf, Masuren, ein fremdes Motorrad entwendet und wird mit einer Gefängnisstrafe von einem halben Jahr bestraft. Sein Zellengenosse ist Otto Mulz, ehemaliger Forstgehilfe, der einsitzt, weil er den Striegeldorfer Forst niedergebrannt hat. Dies ist natürlich nicht ohne Grund passiert.

Weihnachten steht vor der Tür und es kann nicht sein, dass man den Heiligen Abend im Gefängnis verbringen muss. Ein bisschen Freude und Freiheit sollte da schon sein. Die beiden Männer hecken einen Plan aus, wie sie aus dem Gefängnis ausbrechen können und es gelingt ihnen tatsächlich, den diensttuenden Aufseher zu überlisten. Sie singen mit dem Jugendchor in der Kirche und geniessen einen Festschmaus in Matuschitzs Haus. Trank darf auch nicht fehlen und dabei geraten die beiden in einen heftigen Streit. Nachdem sie sich ordentlich geprügelt haben, schliessen sie wieder Frieden, singen, essen und trinken fröhlich weiter und fallen auf dem Fussboden in einen Festtagstraum.

Am nächsten Tag soll es wieder zurück ins Gefängnis gehen, doch es scheint, als wäre der Ausbruch leichter gewesen, als wieder einzusteigen. Wie und ob ihnen das gelingt, soll jeder in dieser vergnüglichen Geschichte, die von Franziska Harvey schön illustriert wurde, selber nachlesen.

Siegfried Lenz: Das Wunder von Striegeldorf
Illustrationen von Franziska Harvey
Verlag Hoffman und Campe
ISBN 978-3-455-38083-5